„Höhentraining“ im Liegen

  • Höhentraining im  Liegen © Rastegar

Das klingt gut: Im Liegen Fitness und Wohlbefinden steigern. Wie? Mit Sauerstoff-Höhentraining. Die praktische Ärztin und Sportmedizinerin Dr. Petra Wrabetz setzt in ihrer Ordination in Döbling auf diese Methode, um Stoffwechselvorgänge anzukurbeln und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.

Die leistungssteigernde Wirkung eines Höhentrainings ist längst unumstritten: Die Sauerstoff-Ökonomie wird verbessert und bei längerem Aufenthalt in der Höhe wird auch die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht und somit mehr Sauerstoff in die Muskeln transportiert. Ein Benefit, in dessen Genuss auch immer mehr Hobbysportler*innen kommen wollen.

Ein mehrwöchiges Höhentraining an einem Ort mit geeigneter Infrastruktur wie etwa im von vielen bevorzugten St. Moritz ist enorm zeitaufwendig und zudem sehr kostspielig. Es gibt aber auch eine vergleichbare und leicht in den (Trainings-)Alltag zu integrierende Möglichkeit: Sauerstoff-Höhen­training, wie es die Wiener Ärztin und Sportmedizinerin Dr. Petra Wrabetz anbietet. „Diese spezielle Form der Sauerstoff-Zufuhr wirkt wie eine Frischzellenkur, weil dadurch die Zellatmung aktiviert wird. Für Sportler*innen geht es bei der Sauerstoff-Therapie aber nicht nur um die Simulierung eines Höhen-Aufenthalts durch die Zufuhr von Luft mit geringerem Sauerstoffgehalt. Im umgekehrten Fall, durch die Übersättigung mit Sauerstoff, kann zum Beispiel die Regeneration verkürzt werden und die Sportler*innen können somit häufiger trainieren. Weiters wird das Immunsystem gestärkt“, erklärt Wrabetz.

Dünne Luft als Test
Bevor man mit dem Sauerstoff-Höhentraining beginnt, ermittelt der Experte Martin Höniger zunächst einmal den Gesundheits- und Fitnesszustand des „Trainierenden“. Dabei geht es mit dem Sauerstoff-Gerät in einem 25-minütigen Test quasi hinauf in die Berge, von 2.500 auf 4.000 Meter. Zum Vergleich: Der Großglockner ist 3.798 Meter hoch. Die Messungen der Herzfrequenz und der Sauerstoff-Sättigung vor, während und nach dem Test liefern dem Experten die benötigten Daten für den „Trainingsplan“. Beim Test erlebte übrigens schon so manche/r eine böse Überraschung, erzählt Martin Höniger: „Sportler*innen gehen davon aus, dass sie fit seien und somit keine Probleme in simulierter Höhe von 3.000 oder 4.000 Metern haben werden. Das ist aber eben nicht immer so. Besonders bei Sportler*innen, die eine Covid-Infektion hinter sich haben.“

Ein Jungbrunnen
Je nachdem, wie der/die Getestete auf die Reduzierung des Sauerstoffgehalts in der „Höhenluft“ reagiert hat, wird die Therapie oder das Training geplant. Höniger: „Jemand, der seine sportliche Leistungsfähigkeit steigern möchte, benötigt eine andere Form der Therapie als jemand, der seinen Gesundheitszustand verbessern möchte. In diesem Fall liegt der Fokus bei der Ankurbelung der Stoffwechselvorgänge, wodurch Diabetes, Bluthochdruck, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen positiv beeinflusst werden können.“

Höhentraining im Liegen
Ist der „Trainingsplan“ einmal erstellt, wird die Fitness im Liegen getankt. Das kann in Form einer permanent reduzierten Sauerstoffzufuhr sein, wie sie etwa der „dünnen Luft“ auf 2.000 Metern Höhe entspricht. Nach einigen Sitzungen begibt man sich dann in größere Höhen. Der Körper erhält also, wie bei einer Bergtour, immer weniger Sauerstoff und steigert so die Leistung. „Da wir bis 6.500 Meter Höhe simulieren können, ist das auch eine gute Möglichkeit, sich auf Touren jenseits der 4.000-Meter-Marke vorzubereiten“, erklärt Martin Höniger. Bei leistungsorientierten Sportler*innen kommt meist die Sauerstoffintervalltherapie – Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) – zum Einsatz. Dabei wird im Wechsel sauerstoffarme Luft (Reiz) und sauerstoffreiche Luft (Erholung) eingeatmet. Der schwankende Sauerstoffgehalt wirkt sich direkt auf die Mitochondrien aus, die das wichtigste Energiemolekül im Körper bilden, das Adenosin-Triphosphat (ATP), die Energiequelle für die Muskeln. Für eine signifikante Leistungssteigerung empfiehlt Höniger eine Sitzung pro Woche zu 50 Minuten, in den letzten vier Wochen vor einem Marathon zwei pro Woche.

Übrigens: Das „Liegen“ bezieht sich selbstverständlich nur auf das Höhentraining, laufen müssen Sie schon noch. Und dank der regenerativen Wirkung der Sauerstoff-Therapie können Sie das sogar öfter als sonst. Ein zusätzlicher Leistungs-Boost.

Martin und Michaela Höniger
leiten das Sauerstoff-Höhentraining

Wo: Ordination Dr. Petra Wrabetz,
Grinzinger Allee 5–9, 1190 Wien
Wann: Mittwoch, Donnerstag und
Freitag, jeweils von 15 bis 19 Uhr
Anmeldung und Information:
Michaela Höniger, Tel.: 0664/516 13 06

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